„Projekt Hoffnung“ erfolgreich: Vermisste Kinder lebend gefunden

„Projekt Hoffnung“ erfolgreich: Vermisste Kinder lebend gefunden

Nach 40 Tagen: Geschwister aus kolumbianischem Dschungel gerettet

Viele hatten die Hoffnung längst aufgegeben, doch insbesondere der 120 Mann starke Suchtrupp unter General Pedro Sánchez und die 73 indigenen Helfer nicht. Am 40. Tag der Suche riefen sie „Milagro! Milagro! Milagro! Milagro!“ Milagro heißt Wunder, sie wiederholten es für jedes Kind einmal. Die Sucher hatten die vier Kinder, die einen Flugzeugabsturz zunächst überlebt haben mussten und seither vermisst wurden, bei im Dschungel lebenden Indigenen und hievten sie später in einen Hubschrauber. Die vermissten waren völlig dehydriert und wurden zur Untersuchung und Behandlung in eine Klinik in der Hauptstadt Bogota gebracht.

Ihre Mutter hatte sie knapp sechs Wochen zuvor von dort aus mit einem Flugzeug in eine andere Stadt, in der der Vater der Kinder vor Bedrohungen geflohen war, bringen wollen. Doch auf halber Strecke funkte der Pilot „Mayday“ und sprach von einem Triebwerksausfall der über 40 Jahre alten Cessna. Das Wrack mit den toten Erwachsenen wurde bald gefunden, doch von den Kindern gab es keine Spur, jedoch Hinweise, dass sie überlebt hatten.

Die Suchmannschaft warf Lebensmittelpakte ab beziehungsweise hängte diese an Bäume, ebenso Pfeifen, mit denen die Kinder in der dicht bewachsenen Gegend, in der man aufgrund der Feuchtigkeit mitunter nur 20 Meter weit sehen kann, hätten auf sich aufmerksam machen können. Doch wochenlang geschah nichts, das hoffen ließ, wenngleich die Männer, denen der Vater der Kinder sich angeschlossen hatte, sicher waren, sich nicht weit von den Vermissten zu befinden. Schließlich hatten sie leere Packungen der von ihnen hinterlassenen Lebensittel gefunden. Zudem war General Sánchez sicher, dass seine Leute die Kinder längst gefunden hätten, wenn sie tot wären. Da das nicht der Fall war, schloss er, mussten sie sich im Dschungel fortbewegen.

Die Großmutter der Kinder hatte immer wieder betont, dass die Kinder einen indigenen Hintergrund hatten und das Leben im Dschungel kennen würden. Zudem sei die Älteste (13) eine Kämpfernatur. Tatsächlich hatten sie und ihre Geschwister auch den einjährigen Säugling am Leben gehalten.

Am 40. Tag der Suche, die den Namen „Projekt Hoffnung“ trug, durfte Präsident Gustavon Petro verkünden: „Diese Kinder sind heute die Kinder des Friedens und die Kinder von Kolumbien.“

Einen ausführlicheren illustrierten Artikel über die erfolgreiche Suche finden Sie hier: https://www.spiegel.de/ausland/kolumbien-kinder-nach-40-tagen-im-dschungel-gerettet-wie-das-wunder-vom-amazonas-gelang-a-07960d33-b0af-43cb-b011-0e6725964894

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