Artenschutzkonferenz setzt Staatengemeinschaft ambitioniertes Ziel
UN-Generalsekretär António Guterres eröffnet die Artenschutzkonferenz in Montreal. Foto: BMWi
Bis 2030 sollen 30 Prozent der Landfläche und der Meere unter Schutz gestellt werden
Nach zeitweise zähen Verhaldlungen, teils bis tief in die Nacht, einigten sich die Deligierten der knapp 200 Staten, die an der Artenschutzkonferenz COP15 in Montreal teilgenommen hatten, darauf, bis zum Jahr 2030 30 Prozent der Landfläche und 30 Prozent der Meere unter Schutz zu stellen. Dazu bedurfte es quais in letzter Minute eines Machtwortes des Konferenz-Präsidenten und chinesischen Umweltministers Huang Ruqiu. Zuvor hatte die kongolesische Delegation gefordert, dass die Schwellen- und Entwicklungsländer von den Industrienationen 60 Milliarden Dollar jährlich statt der in der Abschlusserklärung zugesicherten 20 Milliarden, erhalten sollten (ab 2025 30 Milliarden Dollar) und gedroht, das Abkommen paltzen zu lassen. Doch Huang Ruqiu entschied, dass diese Forderung nicht im Gegensatz zu dem Schutzabkommen stehe und die Gesamtvereinbarung für einstimmig angenommen erklärt.
Die Konferenzteilnehmer gingen davon aus, dass zum Erreichen des ambitionierten Zieles jährlich 700 Milliarden Dollar aufgewendet werden müssten. 500 Milliarden davon sollen aus zurückgefahrenen staatlichen Subventionen für umweltschädliche Projekte stammen, weitere 200 Milliarden müssen aus anderen Quellen besorgt werden. Darüber hinaus sollen die Lieferketten von Unternehmen staatlich überprüft und nötigenfalls offengelegt werden. Ebenfalls bis 2030 sollen 30 Prozent der zerstörten Ökosysteme wiederhergestellt und das Risiko durch Pestizide und Nährstoffverluste halbiert werden.
Inzwischen gelten eine Million der geschätzt acht Millionen Tier- und Pflanzenarten als vom Aussterben bedroht. Zwar hat die Europäische Union bereits 30 Prozent ihrer Fläche unter Schutz gestellt, doch sind davon lediglich zehn Prozent streng geschützt.
Die nächste Artenschutzkonferenz findet 2024 in der Türkei statt.