Parteiloser Bürgermeister setzt sich gegen AfD-Kandidaten durch
Entgegen der Befürchtungen hat der Parteilose Bürgermeister sein Amt als Oberbürgermeister der thüringischen 42.000-Einwohnerstadt Nordhausen gegen seinen Herausforderer von der AfD, Jörg Prophet, verteidigt. Damit verhinderte er, dass erstmals ein Oberbürgermeister von der rechtspopulistischen Partei gestellt wird. Die AfD gilt in Thüringen laut Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistische Partei“.
Baumann erreichte in der Stichwahl 54,9 Prozent der Stimmen, Prophet nur 45,1. Nach dem ersten Wahlgang am 10. September hatte es noch anders ausgesehen. Damals erreichte der AfD-Kandidat 42,1 und der Amtsinhaber 23,7 Prozent Stimmanteil.
Am Rand der Industrie- und Hochschulstadt Nordhausen befindet sich die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, in die die Nazis seinerzeit circa 60.000 Menschen verschleppt und ungefähr 20.000 von ihnen ermordet hatten. Gedenkstätten-Direktor Jens-Christian Wagner warf dem AfD-Kandidaten Prophet „Geschichtsrevision“ vor. Auch im Verfassungsschutzbericht von 2021 wird Prophet als Verfasser eines Textes, der die „geschichtsrevisionistische Agenda“ der AfD verdeutliche, genannt.