Schwerer Flugzeugunfall in Südkorea

Schwerer Flugzeugunfall in Südkorea

179 Tote nach Ladung ohne ausgefahrenes Fahrgestell

Bei einem schweren Flugzeugunfall im südkoreanischen Muan sind 179 Menschen ums Leben gekommen. Nur zwei der Flugzeuginsassen – es befanden sich 175 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder an Bord – überlebten.

Die Boeing 737-800 der koreanischen Airline Jeju Air hatte um 9.03 Uhr Ortszeit (12.03 Uhr mitteleuropäischer Zeit) aus dem thailändischen Bangkok kommend auf dem Flughafen der etwa 290 Kilometer südlich der südkoreanischen Hauptstadt Seoul gelegenen Stadt Muan zunächst eine Bauchlandung ohne ausgefahrenes Fahrwerk und mit viel zu hoher Geschwindigkeit hingelegt und war über die 2.800 Meter lange Landebahn hinausgeschlittert, wo sie nach 200 Metern in eine Mauer raste und explodierte. Die herbeigeeilte Feuerwehr benötigte Stunden, um das Wrack, von dem nur noch das Heck erkennbar war, zu löschen.

Dem südkoreanischen Verkehrsministerium zufolge hatte der Tower kurz vor der Bruchlandung eine Warnung vor Vogelschlag gesendet, der Pilot wiederum kurz vor der Landung ein Notsignal abgesetzt. Dass Vogelschlag ein noch nicht ausgefahrenes Fahrwerk beschädigt wäre jedoch ausgesprochen ungewöhnlich, aber nicht unmöglich. Laut eines der beiden überlebenden Crew-Mitglieder soll kurz vor der Landung ein Vogel in eine Tragfläche eingeschlagen sein. Er könnte so das Fahrgestell beschädigt haben.

Auf einer Videoaufzeichnung ist im Landeanflug eine kleine Explosion am rechten Triebwerk des Flugzeuges zu sehen. Ob diese durch Vogelschlag verursacht wurde, ist derweil noch unklar. Die sogenannte Blackbox ist inzwischen geborgen worden, die darin enthaltenen Aufzeichnungen der verbalen Kommunikation im Cockpit und weiterer Flugdaten werden nun ausgewertet.

Airline-Chef Kim E-bae und weitere leitende Angestellte übernahmen in einer Pressekonferenz die volle Verantwortung für das Unglück und betonten, bei dessen Aufklärung in vollem Umfang mit den Behörden zusammenarbeiten zu wollen. Sie sprachen den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus und verbeugten sich tief vor ihnen. Sie würden von der Airline nach Kräften unterstützt. Der Flugzeug-Hersteller Boeing sagte Jeju Air ihrerseits jegliche Hilfe zu. Der südkoreanische Übergangspräsident Choi Sang-nok ordnete Staatstrauer bis zum 4. Januar an. Der Flughafen von Muan bleibt bis Neujahr geschlossen.

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