Bücher von Jürgen Streich

Bücher von Jürgen Streich

Vorbilder

Menschen und Projekte, die hoffen lassen

Der Alternative Nobelpreis

Vorwort: Ricardo Díez-Hochleitner,
Ehrenpräsident des Club of Rome

J.Kamphausen Verlag, Bielefeld, 2005,
(vergriffen, Restexemplare beim Autor oder hier erhältlich)

Der Alternative Nobelpreis – eigentlich Right Livelihood Award (RLA) -, der im Dezember 2004 zum 25. Mal vergeben wurde, kommt in seiner Bedeutung den „normalen“ Nobelpreisen inzwischen nahezu gleich. Besonders deutlich wurde dies, als Wangari Maathai, die 1984 mit dem RLA geehrt wurde, 20 Jahre später mit inhaltlich derselben Begründung den Friedensnobelpreis erhielt.

Neben der Entstehungsgeschichte des RLA, Einblicke in den Weg vom Vorschlag bis zur Verleihung etc., enthält dieses Buch Porträts sämtlicher ca. 110 bisherigen Preisträger, Auszüge aus deren Dankesreden und – von vielen – exklusive Statements dazu, was die Verleihung des Alternativen Nobelpreises für ihren weiteren Weg bedeutet hat. So ist Vorbilder einerseits eine Sammlung zahlreicher Lebensgeschichten und Organisationsporträts, die zur Nachahmung ermutigen und einzeln gelesen werden können, hat andererseits aber auch lexikalischen Charakter.

Um die Preisverleihungen und Aussagen der Gewinner des RLA jeweils in einen Zeitzusammenhang zu bringen, ist das Buch mit einer Chronik der Nachkriegsgeschichte und Rückblicken auf die Jahre seit der ersten Verleihung des Alternativen Nobelpreises angereichert. Hierdurch ist Vorbilder – immer bezogen auf die Arbeitsschwerpunkte der Preisträger – auch zu einem Buch über die jüngere Geschichte geworden. Und zwar mit Blick auf die Zukunft.

Einer der Preisträger des Jahres 2004, der Argentinier Raúl Montenegro, sagte: „Der Right Livelihood Award verwandelt unsere kleinen Worte in große Schlagzeilen. (…) Laut Martin Luther King ist das Gebrüll der Diktatur nicht die einzige Tragödie der heutigen Völker, sondern auch die Stille der guten Menschen. Seit seiner Entstehung hat der Right Livelihood Award dazu beigetragen, diese Stille zu brechen. – Jetzt sind es 25 Jahre gebrochenen Schweigens.“

„Vorbilder“ wurde von der Internationalen Bibliothek für Zukunftsfragen („Robert Jungk-Bibliothek“) in Salzburg in die Top Ten der Zukunftsliteratur des Jahres 2005 aufgenommen.


30 Jahre Club of Rome
Anspruch – Kritik – Zukunft
Birkhäuser Verlag, Basel, 1997
(vergriffen; antiquarische Exemplare u. a. hier erhältlich)

Frühjahr 1968: In Rom treffen sich 36 europäische Wirtschaftsführer und Wissenschaftler. Ihr Ziel ist, ein tieferes Verständnis für die Wechselwirkungen im komplizierten Geflecht politischer, wirtschaftlicher, kultureller und ökologischer Probleme – kurz: für die „Weltproblematik“ – zu wecken. Die Konferenz scheitert, aber eine kleine Gruppe trifft sich weiterhin. Sie nennt sich mit Blick auf ihren ersten Tagungsort „Club of Rome“. Der erste Bericht an diesen Club of Rome, die Zukunftsstudie Die Grenzen des Wachstums, avanciert zu einem Weltbestseller und Öko-Klassiker, der Club selbst zu einer Moralinstanz, deren Statements großes Gewicht beigemessen wird.

Die Salzburger Nachrichten in ihrer Ausgabe vom 18. März 1998 über 30 Jahre Club of Rome: „Als „Gewissen der Menschheit“ und „wichtigste Denkfabrik der Welt“ hat man den CoR inzwischen bezeichnet, dessen spannende, von beachtenswerten Erfolgen, aber auch von Rückschlägen gekennzeichnete Geschichte von Jürgen Streich engagiert und facettenreich erzählt wird. Damit liegt, übrigens zum ersten Mal, nicht nur eine allgemein zugängliche Chronologie dieser „Institution“, sondern zugleich auch eine kritische Würdigung vor, die – bereichert durch zeitgeschichtliche Bezüge – Anliegen, Erfolge des CoR ebenso benennt wie Erfordernisse der Veränderung.

Im ersten Abschnitt geht Streich, wohl einer der profiliertesten Sachbuchautoren der jüngeren Generation, auf die „Philosophie“ des CoR ein, (…).“


Monika Griefahn
Reihe Querköpfe
Zebulon Verlag, Köln, 1997
ISBN 3-928679-60-0
(vergriffen; antiquarische Exemplare sind u. a. hier er erhältlich)

Ein politisches und persönliches Porträt der Mitbegründerin von Greenpeace Deutschland, die zwischenzeitlich Umweltministerin des Landes Niedersachsen und SPD-Bundestagsabgeordnete war. Das Buch enthält Interviews, Gespräche, Dokumente und Stimmen ehemaliger Mitstreiter, politischer Freunde und Gegner.

Wichtig:
Dieses Buch enthält im Kapitel Dem Absturz nahe – Die Expo-Krise interessante Informationen über den Umgang mit der Wahrheit des Vorsitzenden der CDU Niedersachsen und selbst erklärten Aufklärers in der CDU-Spendenaffäre, Christian Wulff. Der hatte 1995 schwer wiegende Vorwürfe gegen die damalige niedersächsische Umweltministerin Monika Griefahn erhoben und deren Entlassung betrieben. Doch der Vorwurf, sie habe ihren Ehemann begünstigt, wurde von dem Journalisten Ekkehard Sieker als „Irrtum oder etwas anderes“ der Hannoveraner CDU-Zentrale entlarvt. Obwohl Sieker Wulff vor einem Fernseh-Interview explizit auf diesen Umstand hingewiesen hatte, benutzte der Christdemokrat nun gegenüber der Öffentlichkeit, im Landtag sowie im Untersuchungsausschuss wissentlich weiter die Unwahrheit. Wulff sagte Sieker sinngemäß, er werde eine Granate in das NDR-Landesstudio werfen, wenn diese Informationen gesendet würden.


Die neuen Atommächte
Wer sie sind und was sie wollen
rororo-aktuell, Reinbek, 1993

(vergriffen, antiquarische Exemplare u. a. hier erhältlich)

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb in ihrer Ausgabe vom 30. März 1993 (fünf Jahre, bevor Indien und Pakistan nukleare Waffen testeten, Anm. J.S.) über dieses Buch:

„Pakistan wird die Atombombe bekommen, auch wenn es Gras fressen muß!“ So sprach der damalige Premierminister Bhutto 1972. Die rüde Äußerung zeigt, daß man einen behutsamen Umgang mit Kernwaffen bei den neuen Atommächten nicht voraussetzen kann. Viele autoritär regierte Staaten sind dem Atomwaffensperrvertrag von 1968 nie beigetreten, können also von der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) kaum kontrolliert werden. Jürgen Streich gibt nüchtern und prägnant Einblick in die atomare Aufrüstung etwa im Irak, in Indien und Nordkorea.

Immer wieder finden Länder, die sich in den Kreis der Atommächte einreihen wollen, zu einer Zusammenarbeit: Argentinien wollte mit dem Irak und Rumänien eine Trägerrakete bauen, Israel tauschte technologisches Wissen gegen Uran aus Südafrika. Oft haben Streich zufolge auch westliche Unternehmen die Hand im Spiel. Sie exportieren Technologie zur zivilen Nutzung der Atomkraft ohne Ansehen des Käufers und ermöglichen damit aufstrebenden Regionalmächten den Bombenbau. Streich zitiert den „Vater der israelischen Bombe“, Ernst Bergmann: „Es gibt nicht zwei verschiedene Atomenergien.“ So kommt der Verfasser zu dem Ergebnis, daß die Gefahr eines nuklearen Schlagabtausches nach dem Abflauen des Ost-West-Gegensatzes größer geworden sei. (…)


Dem Gesetz zuwider
Wie bundesdeutsche Behörden Umweltverbrechen zulassen
Zebulon Verlag, Düsseldorf, 1993

(vergriffen; antiquarische Exemplare sind u. a.. hier erhältlich)

Kaum ein Tag vergeht, an dem die Medien nicht über den Raubbau der Menschen an der Natur berichten. Behörden und staatliche Institutionen, die ausschließlich das Gemeinwohl im Auge halten sollten, beugen indessen mitunter geltendes Recht im Sinne der wirtschaftlich Mächtigeren und vertuschen Umweltskandale. Dieses Buch ist die Langversion eines Films vom selben Autor, der 1992 im ARD-Politmagazin Monitor gesendet wurde.

Aus dem Inhalt: Nichts hören, nichts sagen, nichts sehen oder Vom Umgang mit einer brisanten Studie – Gesetze sind das eine, die Realität ist das andere – RP Düsseldorf: Eine Behörde erlaubt Verbotenes – Die Dioxinwolke von Lengerich oder Die Bankrotterklärung des Kreises Steinfurt gegenüber der Müll-Mafia – Amtlich: „Folter des Geistes“ ist keine Körperverletzung – Unzucht mit Hilflosen – Quadrath-Ichendorf: Durch Umweltgifte und Lügen vergiftete Atmosphäre – Bombem-Geschäfte – Plünderung des Unwiederbringlichen – Welche Gesellschaft wollen wir? Der Souverän entscheidet.


Umweltbuch für Kinder
Tests und Tips für junge Umweltschützer
Lingen Verlag, Köln, 1992

(vergriffen; antiquarische Exemplare z. B. hier erhältlich)

Melanie und Tobias sind ein pfiffiges Geschwisterpärchen. Sie haben entdeckt, dass Umweltschutz nicht nur sinnvoll ist, sondern auch Spaß macht und viele Überraschungen birgt. Die feine Spürnase ihres Hundes Bonny hilft ihnen bei ihren Aktivitäten ebenso wie die Unterstützung ihrer Eltern, Freunde und ihres Lehrers. Vom Einkaufen und Muttis Haushalt über den eigenen „Arbeitsplatz“ in der Schule bis hin zum Anlegen eines Teiches oder Komposthaufens – an Ideen und Anregungen herrscht kein Mangel.

Ins Buch eingestreute Testfragen und Antworten geben die Möglichkeit, das neue Wissen spielerisch zu vertiefen. Der Lingen Verlag: „Die sachkundigen, kindgerechten Geschichten des renommierten Autors werden durch die munteren und gekonnt-pfiffigen Illustrationen sowie ein hilfreiches Lexikon schwieriger Fachausdrücke ideal ergänzt. Auf diese Weise ist eine fröhliche und praxisorientierte Kinderfibel entstanden, die alle Kinderherzen im Sturm erobert.“


Zum Beispiel Atomwaffen
Reihe Süd-Nord
Lamuv Verlag, Göttingen, 1989

(vergriffen, antiquarische Exemplare hier erhältlich)

Ein Taschenbuch, in dem auf lediglich 96 Seiten die Auswirkungen der Atomrüstung und der Weiterverbreitung nuklearer Massenvernichtungswaffen dargestellt werden. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Betroffenheit der Dritten Welt von der Hochrüstung der Atommächte.


Global 1990
Zwischenbilanz der Umweltstudie „Global 2000“
Rasch und Röhring, Hamburg, 1989

(vergriffen, antiquarische Exemplare hier erhältlich

Zehn Jahre nach Global 2000 erschien mit diesem Buch eine Zwischenbilanz der weltberühmt gewordenen Umweltstudie. Das Ergebnis des Vergleichs aktueller Daten aus den Bereichen Bevölkerung, Einkommen, Ernährung, Wasser, Energie, Klima und der Auswirkungen auf die belebte Umwelt mit den Global 2000-Prognosen: Die Erde würde sich Ende des Jahrhunderts tatsächlich in dem erschreckenden Zustand, wie prognostiziert, befinden, wenn nicht die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen oberste Maxime politischen Handelns würde. Und zwar sofort.

Weitere zehn Jahre später, im Jahr 2000, wächst die Weltbevölkerung immer noch viel zu schnell, verhungern weiterhin Menschen in großer Zahl, gibt es Vorboten einer globalen Klimaveränderung, häufen sich Umweltkatastrophen. Da Global 2000 vom früheren Präsideten der Vereinigten Staaten von Amerika, Jimmy Carter, in Auftrag gegeben worden war, begann Global 1990 mit einem offenen Brief an den bei Erscheinen des Buches amtierenden US-Präsidenten George Bush. Die Bonner Botschaft der USA wollte das Schreiben nicht ans Weiße Haus weiter leiten, weil es Kritik an der Regierung enthalte. Der direkte Postweg funktionierte aber. „Ihre nachdenklichen Einsichten sind hoch geschätzt“, ließ Mr. President ausrichten.


Tödliches Erbe
Eine Polit-Science-Fiction-Geschichte
gegen weiteren Rüstungswahn
Mit einer Einmischung von Robert Jungk
Zenk Verlag, Dormagen, 1988
ISBN 3-925372-10-5
(vergriffen, Restexemplare beim Autor erhältlich)

Dieser Roman entstand Mitte der achtziger Jahre, als ich für Greenpeace gegen Atomtests und die Weiterverbreitung von Kernwaffen aktiv war. Ich befürchtete damals, dass West-Falken wie Ronald Reagan und Ost-Betonköpfe wie Konstantin Tschernenko tatsächlich die Lunte ans nukleare Fass legen könnten. In dieser Stimmung entstand folgende Geschichte:

Nur ein kleiner Rest der Menschheit hat den Atomkrieg überlebt. Dieser lebt in einer künstlichen Raumkolonie und hat eine Form des Zusammenlebens gefunden, in der Gerechtigkeit, Achtung vor der Kreatur, die Erkenntnis, dass mit Gewalt kaum ein Problem zu lösen ist und die Gewissheit, dass die Menschen nur gemeinsam mit der Natur überleben können, selbstverständlich sind. Als diese ungewöhnliche Gesellschaft von einem Relikt der kriegerischen Vergangenheit in Form eines Killersatelliten eingeholt wird, können die Bewohner von „Friendship“ nichts als ihren Intellekt gegen das programmierte tödliche Erbe einsetzen.

In der kleinen Zeitschrift Grünspecht (herausgegeben von den Grünen in meiner Heimatstadt Frechen) hieß es im Oktober 1988 über Tödliches Erbe: „(…) ein völlig neues Genre. (…) Das Ganze ist hervorragend recherchiert und packend geschrieben. (…) Gute Science-Fiction-Romane haben sich in der Regel dadurch ausgezeichnet, dass ihre utopischen Inhalte später teilweise Wahrheit geworden sind. Wollen wir hoffen, dass dieses Buch diesbezüglich eine Ausnahme darstellt.“


Stoppt die Atomtests!
Greenpeace-Report 1
rororo aktuell, Reinbek, 1987
3. Auflage, 12. – 14. Tausend, 1990

(vergriffen, antiquarische Exemplare u. a. hier erhältlich)

Peter J. Klein in der Sachbuchecke des WDR 1 am 3. April 1987: „(…) Der von Jürgen Streich jetzt vorgelegte Greenpeace-Report – das sind 160 Seiten Geschichte der Atomtests, Augenzeugenberichte, Schilderungen des Widerstandes gegen die nukleare Rüstung, eine Auflistung und Erläuterung bestehender Verträge und ein Ausblick auf das mögliche Zustandekommen eines weltweiten Teststoppabkommens. In weiten Teilen zu lesen wie ein spannender Krimi. Daneben Passagen, die an eine böse Science fiction-Story erinnern – und doch alles wirklich und wahrhaftig. Streichs Report ist Geschichtsschreibung der jüngsten Vergangenheit bis hin zur Gegenwart, in der verständlichen Sprache des Reporters, minutiös recherchiert. Die kompakt aneinander gereihten und gut geordneten Fakten empfehlen den Greenpeace-Report darüber hinaus als Lehrmittel – als Schulbuch. (…)“


betrifft: Greenpeace
Gewaltfrei gegen die Zerstörung
C.H. Beck, München, 1986
(2. Auflage, 1987)

vergriffen, antiquarische Exemplare hier erhältlich

Der ekz-Informationsdienst der Einkaufszentrale der öffentlichen Bibliotheken) schrieb im Frühjahr 1987:

„Greenpeace im Atomtest-Gelände, vor den schwimmenden Walfang-Fabriken, rings um die kriminellen Chemiemüll-Verklapper; Greenpeace ist überall dort zur Stelle, wo unsere Umwelt, unsere Existenz zerstört wird. Die wichtigsten Stationen (…) werden hier knapp skizziert, um über Geschichte, Aufbau, Arbeitsweise und Ziele der Organisation zu informieren und letztlich um Unterstützung zu werben – sachlich und emotional, aber engagiert, die Dramatik liegt bereits in der Realität. – Jeder Bibliothek dringend zu empfehlen.“

Ich habe das Buch dem Fotografen Fernando Pereira gewidmet, den ich im Sommer 1984 während einer Fahrt auf dem Greenpeace-Schiff Sirius kennengelernt hatte. Ein Jahr später, am 10. Juli 1985, ertrank er beim mörderischen Anschlag des französischen Geheimdienstes auf das Greenpeace-Flaggschiff Rainbow Warrior.

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