Der AUSSICHTEN-Umwelttipp
Nutzen Sie die Suchmaschine, die Bäume pflanzt
Kaum jemand kommt noch ohne die Nutzung von Suchmaschinen aus. Journalistenbüros und Redaktionen wie auch AUSSICHTEN bei ihren Recherchen nicht, Angehörige anderer Branchen im Rahmen ihrer Tätigkeiten nicht und auch Privatpersonen nicht, wenn sie etwa nach alten Bekannten suchen oder einfach nur wissensdurstig sind. Doch bei jeder Suchanfrage wird über die zum Betrieb des eigenen Computers notwendige Energie verbraucht, nämlich für die durch die Suche ausgelösten Aktivitäten beim Server der Suchmaschine, deren Kühlung etc. pp.
Ganz abgesehen davon, dass man sich immer fragen sollte, ob wirklich jede Suchanfrage notwendig ist, gibt es eine Möglichkeit, den CO2-Ausstoß realistisch zu kompensieren. Es kommt nämlich auf die Suchmaschine an, die man nutzt. Hier ist ECOSIA besonders empfehlenswert. Die AUSSICHTEN-Redaktion verwendet diese nahezu ausschließlich, denn ECOSIA nutzt die Einnahmen, um Bäume zu pflanzen.
Circa 45 Suchen generieren nach ECOSIA-Angaben die Finanzierung der Pflanzung eines Setzlings. Bis Ende 2022 sollen so 150 Millionen Bäume in 35 Ländern gepflanzt worden sein. (Als dieser Artikel am 4. März 2023 entstand sollen es bereits 169 Millionen Bäume gewesen sein.) Die jeweils aktuelle Zahl kann einem auf der Startseite eingeblendeten Zähler entnommen werden. In der rechten oberen Ecke findet jeder Nutzer zudem die Anzahl der Bäume, deren Pflanzung durch die Suchanfragen des betreffenden Nutzers bereits finanzert worden sind. Den Strom für den eigenen Server produziert ECOSIA aus erneuerbaren Quellen selbst.
ECOSIA, im Dezember 2009 aus Anlass der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen gestartete und in Berlin beheimatet, belegt unter den weltweit genutzten Suchmaschinen inzwischen Platz acht, was allerdings nur einen Marktanteil vom 0,1 Prozent bedeutet. Die Öko-Suchmaschine hatte im Jahr 2020 ungefähr 20 Millionen Nutzer und brachte es auf 21,92 Millionen Euro Umsatz. Zur selben Zeit hatte ECOSIA inklusive Freiberuflern 70 Mitarbeiter.
Einer der wichtigsten Mitwirkenden ist Christian Kroll, der zuvor bereits die Suchmaschinen Forestle und znout entwickelt hatte. Forestle wurde später in ECOSIA integriert, was zu einem sprunghaften Anstieg der Suchanfragen führte. Die Ergebnisse erhält ECOSIA von der Microsoft-Suchmaschine Bing.
Bis 2014 unterstützte ECOSIA „The Nature Conservancy” bei dem Projekt „Mata Atlantica“, mit dem der Atlantische Regenwald an der Küste Brasiliens wiederaufgeforstet wurde. An dessen Stelle ist ab Oktober 2014 das Projekt „Greening the Desert“ der Organisation „WeForest“ in Burkina Faso getreten. Inzwischen unterstützt die Öko-Suchmaschine Baumpflanzaktionen in über 20 Regionen. Über die Startseite der Suchmaschine lässt sich ein Video aufrufen, das die von ECOSIA unterstützten Aufforstungsprojekte zeigt.
Im Oktober 2017 geriet ECOSIA kurz in die Schlagzeilen, als es dem Energieversorgungsunternehmen RWE das Angebot unterbreitete, den Restwald des Hambacher Forstes für eine Million Euro zu kaufen. RWE schlug dieses noch am selben Tag aus.
Die umweltfreundliche Suchmaschine kann hier kostenlos heruntergeladen werden. Eine Anleitung zur Einrichtung als Standard-Suchmaschine finden Sie hier und den ECOSIA-Film (und weitere Videos zum Thema) hier.
Fotos: Wikipedia (1 – C. Kroll), Screenshots aus Ecosia-Video (3)