Krieg und Frieden

Krieg und Frieden


„Die Armee von Wladimir Putin ist eine mit schwerem militärischen Gerät ausgestattete Bande von Räubern, Vergewaltigern und Mördern.“

Der SPIEGEL-Auslandschef Matthieu von Rohr am 4. April 2022 in einem Online-Kommentar zum Massaker von Butscha


„Sarmat“-Rakete erfolgreich getestet

Russland hat seine neue Interkontinentalrakete „Sarmat“ (NATO-Bezeichnung SS-X-30 „Satan“ 2) erstmals erfolgreich getestet. Die „neuartige“ Waffe werde „das Kampfpotenzial“ des russischen Militärs stärken, so Kreml-Chef Wladimir Putin in einer Fernsehansprache, „und die Sicherheit Russlands vor äußeren Bedrohungen zuverlässig gewährleisten.“

Die 105 Tonnen schwere und mit Flüssigtreibstoff betriebene ballistische Rakete soll mit ihrer Reichweite bis zu 18.000 Kilometern nahezu jeden Punkt der Erde erreichen können und nach russischen Angaben bis zu 16 getrennt voneinander in ihre Ziele steuerbare nukleare Sprengköpfe transportieren können. Westliche Experten gehen davon aus, dass es circa zehn sein dürften. Auch den Stratosphären-Gleitflugkörper „Avangard“ soll sie absetzen können. Die „Sarmat“ kann sowohl aus Silos als auch von auf Spezial-Lkws installierten mobilen Abschussrampen gestartet werden.

Sie soll eine hohe Anfangsgeschwindigkeit haben und ihr Ziel auf einer verhältnismäßig flachen Flugbahn ansteuern, was Überwachungs- und Abwehrsystemen ihre Nachverfolgung erschweren dürfte. Das russische Verteidigunsgministerium, das den Test der amerikanischen Seite dem Abrüstungsvertrag New START entsprechend ordnungsgemäß angekündigt habe, teilte mit, dass die Rakete am Nachmittag vom Kosmodrom Plessezk im Gebiet Archangelsk gestartet worden sei. Die nicktnuklearen Testsprengköpfe seinen auf dem Arreal Kura auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka eingeschlagen. Die russischen Truppen würden ab jetzt an dem neuen Waffensystem ausgebildet.


Weltweites Entsetzen über Massaker an Zivilisten im ukrainischen Butscha

„Was man hier sieht ist die Übersetzung des Begriffs ‚Spezialoperation‘“, sagte der ehemalige Profiboxer Wladimir Klitschko angesichts zahlreicher zumeist mit Kopfschüssen ermordeter Zivilisten in der von der russischen Armee aufgegebenen Kleinstadt Butscha nahe Kiew am 3. April 2022. Sein Bruder Vitali, Ex-Boxweltmeister und amtierender Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt, fügte hinzu: „Die russischen Soldaten haben eine Safari auf Zivilisten gemacht. (…) Was ist der Grund, hilflose Zivilisten zu töten? Das ist Genozid an den Ukrainern.“ Der Bürgermeister von Butscha habe ihm berichtet, dass die abziehenden Russen sogar eine schwangere Frau mit ihren Kindern in einem Auto erschossen hätten. Andere Leichen wurden mit auf dem Rücken gefesselten Händen vorgefunden, auch Radfahrer waren von ihren Fahrrädern geschossen worden. Am Abend sagte der bayrische Ministerpräsident Markus Söder in der ARD-Talkshow „Anne Will“ treffend: „Russland hat sich heute aus der Gemeinschaft der zivilisierten Staaten verabschiedet.“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte im staatlichen Fernsehsender: „Das ist de Natur des russischen Militärs, das in unser Land gekommen ist: Sie sind Unwesen, die nicht wissen, wie sie es anders machen sollen.“ Er sprach von Leichen offenkundig vergewaltigter Frauen. Der Bürgermeister des Ortes Irpin unweit von Kiew, Olexander Markuschyn, sagte der Deutschen Welle, dass dort Frauen und Mädchen erschossen worden. „Dann sind sie mit Panzern überfahren worden.“

Eine Sprecherin von Human Rights Watch betonte, dass die Menschenrechtsorganisation einen „eindeutigen Fall einer Hinrichtung im Schnellverfahren durch Streitkräfte der Russischen Föderation am 4. März in Buscha dokumentiert“ hätte. Das US-Unternehmen Maxar veröffentlichte ein Satellitenbild vom 31. März 2022, auf dem auf dem Friedhof der Stadt ein großer Graben mit hunderten Leichensäcken zu sehen ist. Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa sagte im ukrainischen Fernsehen, dass in den befreiten Gebieten bei Kiew die Leichen von 410 Zivilisten geborgen worden seien.

Präsident Selenskyj lud die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel und den früheren französischen Staatspräsidenten Nikola Sarkozy nach Butscha ein, um sich anzusehen, was ihre jahrelange Politik des Entgegenkommens und der Nachgiebigkeit gegenüber Russland bewirkt hätte.

Die ukrainische Regierung veröffentlichte via Twitter ein Video, das eine Fahrt entlang einer Straße in Butscha nach dem Massaker zeigt. WARNUNG! – Der kurze Film enthält Bilder, die verstörend wirken können!

Die russische Regierung dementierte derweil jede Verantwortung für die in Butscha getöteten Zivilisten. Das Verteidigungsministerium in Moskau wörtlich: „Während der Zeit, in der diese Ortschaft unter der Kontrolle der russischen Streitkräfte stand, ist kein einziger Einwohner Opfer von Gewalttaten geworden.“ Vielmehr hätten die Einwohner Butscha „in nördlicher Richtung frei verlassen“ können, während ukrainische Truppen die Stadt von Süden her beschossen hätten. Bei den in Butscha aufgenommenen Fotos und Videos handele es sich um „eine weitere Produktion des Kiewer Regimes für die westlichen Medien“. Der Kreml beantragte eine Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrates für den Folgetag.

Bundeskanzler Olaf Scholz verlangte derweil freien Zugang für internationale Organisationen wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz zu den befreiten Gebieten damit die „Täter und ihre Auftraggeber konsequent zur Rechenschaft gezogen werden“ könnten.

Der Journalist Stefan Kornelius schrieb in einem Kommentar in der Online-Ausgabe der „Süddeutschen Zeitung“:  „(…)  diese Bilder werden den Krieg in eine neue Dimension katapultieren.“


Zeichen für den Frieden und gegen den Krieg

Mit diesem Bild mit freimaurerischem Symbol (Winkelmaß und Zirkel) drückt der Maler Jens Rusch seine Abneigung gegen den Angriff auf die Ukraine und seine Forderung nach Frieden aus. Brunsbüttel, Anfang März 2022

Dem Frieden eine Chance – Verhandeln statt töten und zerstören

Die Initiative „Freemasons for Future“ fordert eine „Weltkette der Menschlichkeit“

16. März 2022 – Die Initiative „Freemasons for Future“, ein Zusammenschluss zukunftsorientierter Freimaurer, verurteilt den Angriff Russlands auf die Ukraine ebenso scharf wie jede andere kriegerische Aggression auf der Welt. In der zivilisierten Welt des 21. Jahrhunderts sollte es längst zur Selbstverständlichkeit geworden sein, strittige Fragen zwischen Völkern und / oder Staaten auf dem Verhandlungsweg zu lösen und Konflikte beizulegen. Dazu gibt es internationale Gremien wie die Vereinten Nationen und auf unserem Kontinent zudem die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Nötigenfalls sollten Drittländer als Vermittler hinzugezogen werden. Dies ist umso dringlicher geboten, als dass, wie jetzt im Krieg Russlands gegen die Ukraine, die Gefahr weiterer Eskalation bis hin zum Einsatz von nuklearen und anderen Massenvernichtungswaffen besteht.

Wir Freimaurer haben uns symbolisch den „Bau des Tempels der Humanität“ zum Ziel gesetzt und widersprechen daher jeglichen Angriffen auf die Menschlichkeit.

Wir appellieren an die Verantwortlichen der Kriegsparteien, unverzüglich einen umfassenden Waffenstillstand zu vereinbaren und zu einer friedlichen Lösung zu kommen. Darüber hinaus fordern wir alle weiteren direkt oder indirekt involvierten Staaten und Bündnisse zu größter militärischer Zurückhaltung bei gleichzeitigen diplomatischen Anstrengungen zur Konfliktbeilegung auf.

Wir sind uns bewusst, welche weiteren Konflikte es derweil auf unserem Planeten gibt, die von der Weltöffentlichkeit nicht entsprechend wahrgenommen werden. So scheint sich die Staatengemeinschaft an den Bürgerkrieg in Syrien fast schon gewöhnt zu haben. Doch gleich in welcher gewaltsamen Auseinandersetzung: Kriegerische Akte, wie die im Jemen, in Äthiopien, Venezuela, Myanmar und anderswo bringen immer unermessliches Leid und Tod mit sich, und das nicht nur unter den beteiligten Kämpfenden, sondern auch unter der Zivilbevölkerung bis hin zu den schwächsten der Gesellschaft, Kindern und alten Menschen. Das wird der Weltöffentlichkeit im Krieg um die Herrschaft über die Ukraine dank der Berichterstattung der Medien von dort besonders deutlich.

Kriege sind nicht etwa die Fortsetzung von Politik mit anderen Mitteln, sondern Ausdruck ihres vollständigen Versagens. Sie sind Resultate zuvor eingetretener schwerer Systemfehler. Wir rufen alle Politiker, Nichtregierungsorganisationen und sonstigen Akteure der Weltgemeinschaft auf, dringend und zielgerichtet Mittel und Wege zu finden, die solche Fehler künftig unmöglich machen und bereits vorhandene Instrumente wie den UN-Weltsicherheitsrat und den Internationalen Strafgerichtshof endlich mit den entsprechenden Machtmitteln auszustatten, sodass deren Entscheidungen nicht mehr durch Vetos zumeist der Beschuldigten verhindert, sondern verbindlich für alle Beteiligten werden und auch durchgesetzt werden können. So würde die Menschheit am Bau des Tempels der Humanität endlich entscheidende Schritte vorankommen.

Die Werkzeuge dazu haben wir, nun bedürfen wir der Menschen, die nicht nur den Bau des Hauses Europa, sondern ebenso die Bewahrung und den Schutz der planetaren Heimat der Menschheit und allen Lebens darin nachdrücklich und über sämtliche Grenzen hinweg in die Hände nehmen und dabei auch in den Herzen tragen. Charly Chaplin drückte es bereits 1940 in seinem berühmten Film „Der große Diktator“ in seiner abschließenden „Rede an die Menschheit“ so einfach wie richtig aus: „Lasst uns kämpfen für eine anständige Welt.“

In der Freimaurerei gibt es das Bild der Weltbruderkette, die im Zuge der Integration von Frauen längst auf dem Wege ist, eine Weltgeschwisterkette zu werden. Nationalitäten, Ethnien, Religionszugehörigkeiten, sozialer Stand und andere mögliche Unterschiede spielen dabei keinerlei Rolle. An einer Stelle heißt es im Ritual: „Es ist ein erhabenes Gefühl, auf der ganzen Welt Freunde zu haben.“ Solche grenzüberschreitenden Ketten braucht die Menschheit auch in vielen anderen Zusammenhängen, damit sie sich endlich ihrer untrennbaren Verbundenheit mit- und Abhängigkeit voneinander bewusst wird und diese zum Wohle aller schützt und pflegt. Wie dringend erforderlich das ist, zeigt sich unter anderem an den Klimaveränderungen und anderer Umweltgefahren, die an Grenzen nicht halt machen, der immer weiter auseinanderklaffenden Schere zwischen Arm und Reich sowie Ressourcenknappheit. Derzeit wird dies besonders deutlich durch die Pandemie und ganz aktuell durch die Eskalationsgefahr des Ukraine-Konfliktes.

Das viel benutze Sprachbild des Bootes, in dem wir alle sitzen, trifft zu. Wenn sich Teile der Mannschaft oder Passagiere untereinander bekriegen und dann auch noch Unbeteiligte in ihre Streitigkeiten mit hineinziehen, wird ein Schiff sein Ziel nicht unbeschadet erreichen, sondern viel wahrscheinlicher vorher sinken, sodass alle ertrinken.  

Schon in naher Zukunft könnten aber Punkte erreicht sein, ab denen die Möglichkeiten der Menschheit, den Kurs zu korrigieren, nicht mehr ausreichen. Kriege wie der um die Ukraine, bei dem es um die bloße Wiederherstellung früherer Machtverhältnisse geht, verzögern sowie be- und verhindern dringende internationale Zusammenarbeit bei der Lösung von Problemen, von denen die ganze Welt betroffen ist. Kriege als Mittel zur Durchsetzung der Interessen einzelner Staaten, Bündnisse oder Gruppierungen haben nie nachhaltig zum angestrebten Erfolg geführt und sind vollkommen aus der Zeit gefallen.

Wir rufen alle Entscheidungsträger und Bürger unseres Planeten zur Bildung einer Weltkette der Menschlichkeit auf, die sich darauf konzentriert, friedliche Konfliktlösungen und die Überwindung existenzieller Bedrohungen unserer Zivilisation zu erreichen.

Der berühmte Denkerzirkel Club of Rome betonte: „Kehren wir dem Krieg den Rücken zu und nicht einander!“

Dem schließen wir uns an und erinnern an das 1955 als Reaktion auf die atomare Hochrüstung von international anerkannten Wissenschaftlern unterzeichnete und von dem Briten Bertrand Russell und Albert Einstein formulierte Manifest, das mit dem Appell endet:   

„Besinnt Euch auf Eure Menschlichkeit und vergesst den Rest!“

Für die Initiative „Freemasons for Future“ das Sprechergremium

Jürgen Streich                                       Helga Widmann                                  Wolfgang Meissel


Bewegende Botschaft von Arnold Schwarzenegger an das russische Volk

Der frühere Bodybuilder, Schauspieler und kalifornische Ex-Gouverneur Arnold Schwarzenegger berichtet seinen „lieben russischen Freunden“ in einem Video über Dinge, „die man euch vorenthält, furchtbare Dinge, über die ihr Bescheid wissen solltet.“

Darin geht der ehemalige „Mister Universum“ und „Mister Olympia“ zunächst darauf ein, wie sein großes Kindheitsidol, der Gewichtheber Juri Petrowitsch Wlassow sein Verhältnis zu Russland geprägt habe. Als Wlassow 1961 in Wien als erster Mensch mehr als 200 Kilogramm über seinen Kopf gestemmt habe, sei er als 14jähriger dabei gewesen und hätte ihn sogar hinter der Bühne treffen können. Wlassow habe ihm die Hand gegeben und sei sehr freundlich zu ihm gewesen. So habe er ein großes Bild von ihm in seinem Zimmer aufgehängt. Viele Jahre später habe er ihn bei Dreharbeiten auf dem Roten Platz wiedergetroffen. Erneut hätten sie sich bestens verstanden und Wlassow habe ihm eine Tasse geschenkt, aus der er bis heute jeden Morgen seinen Kaffee trinke. Er, Schwarzenegger, fühle „nichts als Zuneigung und Respekt für die Menschen in Russland.“

Daher müsse er ihnen „die Wahrheit über den krieg in der Ukraine und was dort passiert“ berichten. Er verstehe, dass man nur ungern Kritisches über seine eigene Regierung höre, aber gleichwohl habe er eine solche Viedebotschaft auch an das amerikanische Volk gerichtet, als am 6. Januar 2021 ein vom damaligen Präsidenten Donald Trump angestachelter Mob das Kapitol in Washington stürmte, um die Zertifizierung der Wahl des heutigen Präsidenten Joe Biden zu verhindern.

Genauso wie Trumps unwahre Behauptung, ihm sei die Wahl „gestohlen“ worden, sei die Kriegsbegründung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, es gehe um die „Entnazifizierung“ der Ukraine, vollkommener Unsinn. Schließlich sei der ukrainische Präsident Wolodimyr Selensky Jude und sein Volk habe im zweiten Weltkrieg sehr unter den Nazis gelitten. Daher sei der Angriff auf die Ukraine auch ein Krieg des Kreml, nicht etwa einer des russischen Volkes.

Schwarzenegger informiert seine Zuschauer darüber, dass dieser völkerrechtswidrige Krieg von der UN-Vollversammlung mit überwältigender Mehrheit verurteilt worden sei und sich mittlerweile drei Millionen Menschen auf der Flucht befänden. Und: „Ich bedauere euch sagen zu müssen, dass bereits tausende russische Soldaten getötet wurden.“ Schwarzenegger verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass sein Vater seinerzeit „euphorisch“ in den Krieg gezogen sei und als Wehrmachtssoldat vor Leningrad gekämpft habe. Nach dem Krieg aber sei er „ein gebrochener Mann“ gewesen.

Zum aktuellen „illegalen und sinnlosen“ Krieg richtet er einen Appell an Wladimir Putin: „Sie haben diesen Krieg begonnen, Sie führen diesen Krieg, Sie können diesen Krieg beenden.“

Im Schlusswort wendet Arnold Schwarzenegger sich „an die mutigen Russinen und Russen, die offen gegen den Krieg Stellung bezogen haben: „Ihr seid meine neuen Helden!“


„Zar Putin der Größte – Und ewig ruft die Macht“ – Karikatur des Illustrators und Kunstmalers Peter H. H. Klaucke, Frechen-Königsdorf, 28. Februar 2022

„Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts“

Dieses Zitat ihres berühmten Namenspatrons brachten 1.200 Schüler der Willi-Brandt-Gesamtschule Kerpen auf ihren Sportplatz, indem sie dort mit ihrer Versammlung besonderer Art ein blau-gelbes Zeichen setzten. Kerpen, 4. März 2022


Aufstehen für den Frieden…

… nannten die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Erftstadt-Lechenich, einer UNESCO-Projektschule, ihre Aktion am 4. März 2022. „Aufstehen, ein Zeichen setzen, nicht resignieren und gemeinsam etwas tun“, das sei ihre Motivation während der „Aktuellen Stunden“, in denen sie sich mit dem Krieg in der Ukraine befassten, gewesen. So standen sie vormittags im wahrsten Sinne auf und setzten ein Zeichen, indem sich auf dem Sportplatz 550 Schülerinnen und Schüler zum Schriftzug „PEACE“ formierten und schon nach einer Viertelstunde das Drohnenfoto „im Kasten“ hatten. Dabei gab die an diesem Tag strahlende und jahreszeitlich bedingt noch tiefstehende Sonne den menschlichen Buchstaben durch ihren Schattenwurf eine besondere Note. „Lernende, Unterrichtende und Mitarbeitende des Gymnasiums Lechenich stehen ein für den Frieden und ein Recht auf Bildung in Frieden!“, betonten die an dieser gelungenen Aktion Beteiligten. (Foto: Neil Berkessel)


Bodenpersonal des Flughafens Köln / Bonn zeigt Friedenssymbol

(5. März 2022) „Ein Bild sagt manchmal mehr als 1000 Worte“, schrieb der Flughafen Köln / Bonn zu diesem Foto auf seiner Facebook-Seite. Es solle Stärke, Zusammenhalt, Solidarität und Frieden symbolisieren. Die Mitarbeiter des Bodenverkehrsdienstes des Airports, die inmitten des Peace-Zeichens mit circa 30 Metern Durchmesser zu sehen sind, hatten dieses mit ihren Fahrzeugen auf dem Flugvorfeld gebildet und dabei darauf geachtet, dass die Anhänger in der Mitte des Symbols die Farben der ukrainischen Flagge – blau und gelb – trugen. Der Beitrag fand große Zustimmung unter den Usern und wurde bereits hunderte Male geteilt.

Der Flughafen Köln / Bonn wurde als bedeutender Frachtumschlagplatz in der Vergangenheit immer wieder von den riesigen ukrainischen Antonov-Transportmaschinen angeflogen, darunter auch das nur einmal gebaute bis vor kurzem größte Flugzeug der Welt, die Antonov AN-225 „Mryja“. Nun wurde sie  von den russischen Angreifern auf dem Fracht- und Werksflughafen Kiew-Hostomel zerstört. Die „Mryja“, deren Name auf deutsch „Traum“ bedeutet, war einst gebaut worden, um den sowjetischen Raumgleiter „Buran“ auf ihrem Rücken zu transportieren. Doch während die zwei Exemplare des „Buran“ nie zum Einsatz kamen, war die „Mryja“ ein willkommener Besucher auf den Flughäfen der Welt, denn sie war für friedlichen internationalen Handel unterwegs.


Wein für Frieden und Menschlichkeit

Wie könnte man dem Satz „In vino veritas“ – „Im Wein liegt die Wahrheit“ – besser die Ehre erweisen, als edle Rieslingtropfen in Flaschen mit Etiketten in den ukrainischen Farben Blau und Gelb, auf denen in kyrillischer und lateinischer Schrift die beiden bedeutungsgleichen Worte „MIR – FRIEDEN“ stehen, abzufüllen und deren vollen Verkaufspreis zur Hilfe für die durch den russischen Angriff geschundene ukrainische Bevölkerung zu spenden? – Genau das macht derweil das Weingut Selbach-Oster in Zeltingen an der Mosel.

Kaum war die Aktion publik geworden, da wurde die Winzerei, so Johannes Selbach, „von einer Welle der Hilfsbereitschaft überrollt“, sodass bereits mehr als die 1.300 Flaschen des dafür vorgesehenen Fasses vorbestellt waren und das Weingut sich bereiterklärte, noch einmal dieselbe Menge entsprechend abzufüllen, zu ettikettieren und für Frieden und Menschlichkeit in den Verkauf zu bringen.

Es gibt bereits Überlegungen, die Aktion mit Paketen von hochwertigen Weinen fortzusetzen, um aus dem Erlös einen substanziellen Betrag an die Ukraine-Hilfe zu spenden.

Zu welch tollen Ideen und Leistungen für Frieden und Mitmenschlichkeit mit konstruktiven und schönen Dingen, die sie können und herstellen, Menschen doch in der Lage sind, Gutes zu tun! – Denken Sie dringend darüber nach und zerstören sie es nicht, Herr Putin!


„Hürther Schulen stehen für Frieden“

Mitte April 2022 ist den 18 Hürther Grund- und weiterführenden Schulen ein beeindruckendes Projekt gelungen: Gemeinsam schufen sie dank der Koordinatorin Monika Sahre eine Collage aus 18 Fotos, auf denen die Kinder und Jugendlichen der jeweiligen Schulen mit ihren Körpern das internationale Friedenszeichen bildeten. Diese eindrucksvolle und vielfältige Zusammenstellung ist noch bis zum 7. Mai 2022 als Plakat an den unten angegebenen Stellen erhältlich. Die DIN-A-2 Ausgabe wird für 10 Euro, die A-3-Version für 5 Euro abgegeben. Der Erlös kommt jeweils zur Hälfte dem Partnerschaftsverein Hürth und dem Gaudemus e.V. als Beitrag zu deren Unterstützung der Ukraine-Hilfe zugute.

Als Monika Sahre, die Sprecherin der Hürther Grundschulen, Jennifer Juncker (Leiterin der Clementinenschule in Alt-Hürth) und der Sprecher der weiterführenden Schulen, Thorsten Jürgensen-Engl (Leiter des Albert-Schweitzer-Gymnasiums) eines der ersten Expemplare des Plakates an den Hürther Bürgermeister Dirk Breuer (CDU) übergaben, betonte dieser, welch „herausragendes vorbildliche Engagement“ sich in dem Projekt wiederspiegele. Die Lehrkräfte unterstrichen ihrerseits, dass das Projekt allein dadurch, dass den Kindern und Heranwachsenden auf diesem Wege die Bedeutung der Meinungsäußerung in einer Demokratie anhand eines hochaktuellen und sehr bedeutsamen Beispiels hätte vermittelt werden können, von hohem pädagischen Wert gewesen sei.